40e ELSTER/MZ. Das 40-jährige Bestehen lieferte den Hintergrund für ein anstrengendes Wochenende für den Elsteraner Carneval Verein (ECV). Den Auftakt machte am Freitagabend der Funkenball, am Sonnabend folgte die Festsitzung und am Sonntag waren die Senioren zum närrischen Treiben eingeladen. Der Elsterlandsaal drohte dabei aus den Nähten zu platzen. Die Stimmung war, wie eigentlich immer, riesig und sofort auf dem Siedepunkt.

Viel Farbe im Saal   Ein im wahrsten Sinne des Wortes buntes Treiben konnte man am Freitagabend bestaunen. Tänzerinnen in Rot-Weiß waren ebenso zu sehen wie in Grün-Weiß, Blau-Weiß oder Blau-Gelb. Kein Wunder, hatten sich die Jubilare doch befreundete Vereine eingeladen, die nach eigenen Worten auch gern davon Gebrauch machten. Es gab natürlich erste Grußworte und die Garden und Funken gestalteten das etwa dreistündige Programm nicht nur mit, sondern setzten wahre Glanzpunkte. Gezeigt wurden neben karnevalistischen auch Showtänze. Da tauchten die Rote Funken aus Kropstädt als Ballerinen und Marionetten auf. Die Abtsdorfer hatten nicht sieben, sondern gleich zehn Zwerge mitgebracht, die nicht nur ein männliches Schneewittchen aufboten, sondern auch noch DJ Ötzi an Bord hatten.

Die Elbmooren aus Pretzsch wiederum verwandelten sich in Engel und Teufel. Auch die Funkengarde des ECV gab ihre Visitenkarte ab. Sie absolvierte ihren erst zweiten Auftritt in dieser Zusammensetzung. Mit anderen Worten, es wurde eine farbenfrohe und abwechslungsreiche Mischung geboten, die entsprechend viel Beifall fand.    Bekannte Verstärkung   In größeren Abständen enterten die Hofsänger die Bühne und luden singend zum Tanz ein. Das Parkett füllte sich jedes Mal innerhalb kürzester Zeit. Einmal holten sich Lisa Wehner, Sven Maihofer und Gerald Harrer eine bekannte Verstärkung auf die Bühne. Nadine Vogel aus Wartenburg sollte "Am Rosenmontag" mitsingen und tat dies auch gern. Schließlich war sie mit von der Partie, als die derzeitigen Sänger ihre Karriere begannen. Durch ihren Umzug wechselte sie dann allerdings den Verein.

Karneval ohne Tanzmariechen ist undenkbar, auch in Elster. Hier machte diesmal jenes der Ersten Großen Wittenberger Karnevalsgesellschaft den Auftakt. Da die Gastgeber anlässlich des 40. Jubiläums auch ein wenig an ihre Geschichte erinnern wollten, boten sie die Tanzmariechen aus elf Jahren auf. Vanessa Gütschow (aktuelles Mariechen), Sandra Hahn und Anna-Maria Wergner begeisterten vollends. Das Publikum konnte nur dieses eine Mal Karsten Röder überzeugen, eine Zugabe zu erlauben. Ansonsten drückte der Moderator erbarmungslos aufs Tempo.   Glanzpunkt aus Holzdorf   Den Glanzpunkt setzte jedoch zweifelsohne das Holzdorfer Mariechen Ronja Romanus, die schon mehrfach vordere Plätze bei Landesmeisterschaften belegt hat. Und das zu Recht, kommentierte der Moderator das Gesehene. Zuvor hatte er ein anderes Ass aus dem Ärmel gezogen. Ihm sei es gelungen, die erste Prinzengarde zu reaktivieren, verkündete Karsten Röder. Trotz des mittlerweile hohen Alters habe die Formation eifrig trainiert und wolle zeigen, dass sie nichts verlernt hat. Bei genauerem Hinsehen wurde sehr schnell klar, wer sich in den Kostümen versteckte: die HWS-Springer (Hoch-Weit-und-Seiten-Springer), die sich für keinen Spaß zu schade sind. Sie durften (verständlicherweise) aus Konditionsgründen keine Zugabe dranhängen.

Am Sonnabend gab es noch einen besonderen Höhepunkt. 20 der 40 Prinzenpaare aus der ECV-Historie haben sich noch einmal ihre Gala-Kleidung angezogen und marschierten nach dem Alter sortiert in den Saal ein. Natürlich ließen sie es sich nicht nehmen, einen Walzer auf das Parkett zu legen, ehe sie sich wieder zurückzogen und anschließend in "Zivil" dem weiteren Geschehen zusahen.   Als Dank für Grußworte und Geschenke hatte sich der ECV eine besondere Überraschung einfallen lassen. Alle Gäste wurden nach dem Eintreffen zum Gruppenfoto gebeten. Ein solches, natürlich gerahmt, konnten sie dann neben einer Flasche Sekt als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Das machte Sabine Hoffmann vom Medientreff in einem Raum neben der Bühne möglich. Viel Lob seitens der Gäste gab es dafür.